[By Admin on December 01, 2013]
Habt Ihr Euch schon mal gefragt:
- Warum "pfeift" es auf manchen Bühnen und auf anderen nicht?
- Wieso klingt der Sänger, als ob er sein Kopfkissen gefrühstückt hat?
- Mit welchen einfachen Regeln kann ich den Sound transparenter gestalten
Wir versuchen in diesem Blog ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen!
Fangen wir mit ein paar einfachen Grundregeln an, die jeder Tonschaffende beherzigen sollte:
Der Bass sollte nur für die Instrumente & Stimmen genutzt werden, die ihn auch wirklich brauchen!
Um Transparenz (Klarheit) im Musik-Mix zu schaffen ist es wichtig, dass Ihr den Bass überall dort mit dem EQ / Filter dämpft, wo er nicht hingehört!
Da z.B. der Grundton der männlichen Stimme bei etwa 125Hz beheimatet ist [bei weiblichen Stimmen ca. 250Hz] ist es relativ sinnlos, tiefe Frequenzen bis 120Hz zu featuren. Das würde in Bezug auf den Mix eines Liedes nur zu einem matschigen, mulmigen Sound führen.
Hat Euer Mischpult im Mikro-Eingang einen „Rumpel-Filter“, z.B. 100Hz bzw. 120Hz LowCut oder HighPass, so wäre es sehr hilfreich, wenn Ihr diesen für alle Gesangsmikrofone aktiviert.
Wenn die Stimme immer noch zu „basslastig“ ist, nutzt den Low-Shelf EQ um noch mehr Energie aus dem Bass abzuziehen.
Wenn Ihr die Stimme einzeln abhört werdet Ihr feststellen, dass sie sehr stark Volumen verliert und dadurch etwas dünn klingt. Dis ist jedoch kein Problem, da das entstandene Frequenzloch durch den E-Bass, die Base-Drum und ggf. einige Piano- oder Keyboard-Sounds aufgefüllt wird.
Ein weiterer Vorteil des eliminierten Basses besteht darin, dass der "Gain before Feedback"-Wert, also die Lautstärke-Verstärkung des jeweiligen Kanals „bevor eine Rückkopplung (pfeifen) entsteht, nun wesentlich höher ist. Man hat demnach mehr Headroom und kann hierdurch die Stimme mehr in den Vordergrund mischen.
Zum Moderieren ist ein bischen Bass in der Stimme wiederum hilfreich, da hier die tiefen Frequenzen nicht von Instrumenten bedient werden und eine einzelne Stimme mit mehr Volumen besser klingt und sich besser durchsetzen kann.
Wie kann ich mir den Stress ersparen, in Moderationspausen den Kanal-EQ zu verstellen?
Ich splitte in der Regel das Mikrofon des Lead-Vocals auf 2 Kanäle.
Analog klappt das mit einem einfachen XLR-Y Kabel und digital mit dem sog. Softpatch.
-Den ersten Kanal nutze ich für die Gesangsstimme und den zweiten für die Moderationsstimme.
Sofern Säger und Moderator ein und die selbe Person sind, kann ich immer zwischen der „Moderatoren-Stimme“ und der „Gesangsstimme“ wechseln.
Als einfache Grundregel können wir festhalten:
Eliminiert bzw. dämpft man den Bass in allen Instrumenten und Stimmen, wo man ihn eigentlich nicht braucht, gewinnt der Mix massiv an Klarheit. –Das funktioniert live und auch im Studio!